10 Jahre bilinguale Schreibwerkstatt an der Universität Stuttgart

17. Oktober 2022

Die Schreibwerkstatt lädt am 17. November zu ihrem 10-jährigem Jubiläum ein.

Mit einem bunten Programm lädt die Schreibwerkstatt am 17. November von 14:00 bis 17:00 Uhr alle Angehörigen der Universität Stuttgart zu ihrem Jubiläum in die Breitscheidstraße 2 auf dem Campus Stadtmitte ein. Ob Studierende, Promovierende, Wegbegleiter*innen oder Lehrende -  alle, die die Schreibwerkstatt schon gut kennen oder kennen lernen wollen, sind herzlich willkommen. Gestartet wird um 14:00 Uhr mit einer Begrüßung der Universitätsleitung. Im Anschluss daran gibt es kleine „Workouts“, Schreibtipps, interaktive Boards und Schreibexperimente. Außerdem werden die Sieger*innen des Schreibwettbewerbs gekürt.
„Wir möchten auch die Gelegenheit nutzen, unseren Gründungsmitgliedern Barbara Burr, die ehemalige Leiterin des Sprachenzentrums, und Dr. Angelika Gärtner zu danken, die mit ihrem Geist und ihrer harten Arbeit den Grundstein für das vielfältige Programm - damals in Kooperation mit dem ZLW - gelegt haben.“ sagt Dr. Lucy Blaney-Laible, Leiterin des Sprachenzentrums der Universität Stuttgart.

Studierende schreiben

10 Jahre innovativ in Lehrformaten und auf dem neuesten Stand der Schreibforschung

Seit nunmehr zehn Jahren bietet die Schreibwerkstatt innovative Lehr- und Lernformate an, die Studierenden, Promovierenden und anderen Mitgliedern der Universitätsgemeinschaft helfen sollen, ihre akademischen Schreibfähigkeiten zu verbessern und selbstbewusst und erfolgreich zu arbeiten. Neben Seminaren, die auch als Schlüsselqualifikation angerechnet werden können, bietet sie auch kleine themenorientierte Workshops, individuelle Schreibberatungen und Selbstlernmaterial an. Verschiedene Social-Media-Inhalte komplettieren die breite Angebotspalette. Durch den interdisziplinären Ansatz blicken die Teilnehmer*innen über den facheigenen Tellerrand und profitieren durch den Austausch mit anderen über fachspezifische Methoden. Die Angebote der Schreibwerkstatt vermitteln neben dem Handwerkszeug auch die praxisorientierte Umsetzung und Anwendung des Erlernten in eigenen Schreibprojekten. Blaney-Laible ist überzeugt: „Wissenschaftliches Schreiben ist erlernbar und Schreibkompetenz entsteht vor allem im Tun. Selbstkritische und reflektierte Übung - in einer angeleiteten Peergroup – macht am Ende den oder die Meister*in.“

Studierende schreiben

Da die Universität Stuttgart international ausgerichtet ist, finden die Angebote zweisprachig statt. „Hier profitieren wir von der Verortung des Schreibzentrums im Sprachenzentrum,“ erzählt Blaney-Laible. „Die enge Kooperation mit dem gesamten Team dort ermöglicht es uns, flexibel auf die Bedarfe der Studierenden und Promovierenden zu reagieren.“

Die Schreibwerkstatt bietet auch maßgeschneiderte Angebote für Institute und Fakultäten, für Arbeitsgruppen, Exzellenzcluster oder auch Lehrende. „Wir machen vieles möglich und können mit unserem Know-how und unserer Expertise die Fachlehre ergänzen. Die Lehrenden, Studierenden und Promovierenden profitieren von der Kooperation in der Lehre und Beratung, beispielsweise im Co-Teaching.“, erläutert Blaney-Laible.

Der Schwerpunkt der Schreibwerkstatt ist die Hilfe zur Selbsthilfe: In Ergänzung zu curricularen Angeboten lernen die Teilnehmenden, in welche Teilarbeitsschritte sich der komplexe Schreibprozess untergliedern lässt, welche kognitiven Mechanismen darauf Einfluss nehmen und wie die Gedanken im Kopf es auch auf das Papier schaffen. In der nicht-direktiven Beratung erhalten die Ratsuchenden auf bis zu drei Seiten Text ein Feedback, das diese dann selbstständig auf den Rest ihres Textes übertragen können. „Wir stellen fest, dass die Teilnehmer*innen stark von dieser persönlichen Betreuung profitieren,“ sagt Blaney-Laible. „Mit dieser Art von Service hebt sich die Schreibwerkstatt deutlich von den Angeboten auf dem freien Markt ab.“

National und international vernetzt

Die Bibliothek der Universität Stuttgart begleitet die Schreibwerkstatt seit der ersten Stunde. Die Expertinnen und Experten dort bieten ergänzende Schulungen an oder erweitern das Angebot durch gemeinsame Formate. Ein Beispiel für diese gelungene Kooperation ist die „Lange Nacht des Schreibens“ im März dieses Jahres. Die zusammen mit anderen Einrichtungen der TU-9-Universitäten gestaltete Veranstaltung war ein voller Erfolg.

Eine weitere Zusammenarbeit findet auch mit Netzwerken wie der „Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibforschung“ oder dem „Wissenschaftlichen Arbeitskreis MINT-Schreiben“ statt. Dort werden aktuelle Forschungsergebnisse evaluiert und weiterentwickelt und auch der Rückbezug in die Lernumgebung hergestellt. Eine besonders gute Zusammenarbeit besteht ebenfalls mit den Schreibzentren anderer Hochschulen in Baden-Württemberg und der Schweiz. Das Gründungstreffen wurde 2016 von dem Team des Stuttgarter Schreibzentrums initiiert. Seitdem trifft sich das Netzwerk ein- bis zweimal im Jahr an den verschiedenen Standorten oder online, tauscht sich über praktische Arbeitsmethoden aus und arbeitet an gemeinsamen Projekten. Im Jahr 2023 kehrt der Staffelstab wieder zurück an die Universität Stuttgart.

Schreibtipps

Blick in die Zukunft

Das Team der Schreibwerkstatt hat in den nächsten Jahren viel vor: „Als Sprachenzentrum engagieren wir uns natürlich stark für die Internationalisierung; und das gilt auch für die Schreibwerkstatt,“ erzählt Blaney-Laible. „Wir werden daher das Angebot für Studierende sowie Promovierende stark erweitern.“ Die neuen Inhalte sollen als OER-Material in den Pool schreibdidaktischer Angebote aufgenommen werden. Damit sind diese dann für alle Fachlehrenden verfügbar und stärken gleichzeitig die Vernetzung. „Das Team der Schreibwerkstatt freut sich auf die nächsten 10 Jahre und auf alles, was wir mit der schreibenden, lehrenden und forschenden Universitätsgemeinschaft auf die Beine stellen werden!“

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